Recycling in Deutschland – Vorgaben und Aussichten
November 22, 2016
Recycling in Deutschland – Vorgaben und Aussichten
Die Ressourcen der Erde sind endlich. Genau das ist der wichtige Punkt, den wir uns bewusstmachen müssen, wenn es heißt, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, in der Verschwendung oftmals an der Tagesordnung steht.
Mittlerweile hat sich bereits in vielen Bereichen in puncto Nachhaltigkeit und Wiederverwertung einiges getan, doch die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft.
Die bekannteste Alternative zum Wegschmeißen dürfte den meisten von uns ein Begriff sein: Recycling. Wer kennt zum Beispiel nicht den Grünen Punkt, der uns dazu anhält, Verpackungen korrekt zu entsorgen und sie damit recycle-fähig zu machen?
Gesetzliche Grundlagen in Deutschland
In der Bundesrepublik taucht das Thema Recycling bzw. Wiederverwertung in unterschiedlichen Gesetzestexten auf. Neben dem Abfallbeseitigungsgesetz von 1972 enthält vor allem das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von 1996 wesentliche Informationen hierzu.
Auch auf EU-Ebene gibt es gemeinsame Grundlagen, die darauf abzielen, dass Bürger ihren Müll fachgerecht entsorgen. Dazu gehört unter anderem das Elektro- und Elektronikgerätegesetz, welches sicherstellt, dass alte Geräte beim Kauf neuer Großgeräte oft mitgenommen und richtig entsorgt werden.
Für viele spezifische Materialien gibt es individuelle Recycling-Vorschriften, z.B. für Batterien, Altfahrzeuge, Elektrogeräte, Altpapier, und Altglas. Tipp: In vielen Geschäften können Sie alte Batterien abgeben, anstatt diese verbotenerweise im Hausmüll zu entsorgen.
Eine Gefahr für die Umwelt
Das Recycling von Kunststoff und Plastik sowie von Aluminium machen wohl den größten Teil aus. Die zahlreichen Verpackungen, die wir täglich benutzen und nicht korrekt entsorgen, sind ein großer Faktor der Umweltverschmutzung.
Laut WWF schwimmen in jedem Quadratkilometer Meer bis zu 46.000 Teile Plastikmüll, und 7 Tonnen davon landen jährlich erneut darin. Ein trauriger Rekord, der auch für die Meeresbewohner und Vögel schlimme Konsequenzen hat.
„So findet man immer häufiger Kadaver von Seevögeln mit Kunststoffteilen im Magen. Die Tiere ersticken, erleiden tödliche Verstopfungen oder verhungern bei vollem Bauch. Der Mageninhalt von toten Eissturmvögeln ist inzwischen ein anerkannter Nachweis für die Verschmutzung unserer Meere.“ (Quelle)
Bußgelder für unsachgerechte Entsorgung
Die Strafen für unsachgemäße Entsorgung von Abfall, Hausmüll oder Recyclingprodukten sind im Bußgeldkatalog unter der Kategorie Müllentsorgung und Recycling festgehalten. Je nach Bundesland fallen unterschiedliche Summen an, die online eingesehen werden können.
Manche Verstöße gegen die Müllentsorgung werden mit geringen Bußgeldern geahndet, während andere, wie die illegale Entsorgung großer Mengen pflanzlicher Abfälle, hohe Geldstrafen nach sich ziehen.
In der Kategorie Recycling kann es teuer werden, Gegenstände mit scharfen Kanten, ätzenden oder schneidenden Eigenschaften und flüssige Abfälle über 2 Liter illegal zu entsorgen. Die Beträge variieren jedoch je nach Bundesland.
Wie sieht die Zukunft aus?
Wer schon heutzutage Recycling aktiv betreibt, geht in die richtige Richtung. Die Devise für uns alle lautet: Vorbild sein.
Informieren Sie sich über fachgerechte Müllentsorgung in Ihrer Region. Vielleicht wird Ihr Sperrmüll kostenlos abgeholt? Oder Sie können Flaschen und Papier in Containern in Ihrer Nähe dem Recycling zuführen?
Auf Bundesebene wird derzeit ein Entwurf für ein neues Wertstoff- bzw. Verpackungsgesetz diskutiert, das wichtige Aspekte der Abfallentsorgung und Wiederverwertung neu regeln soll. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik den dringenden Handlungsbedarf erkennt und nachhaltige Grundlagen für ökologische Müllentsorgung schafft.